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Keine Profite mit der Miete! Die Stadt gehört allen! Bundesweite Aktionstage 22. bis 29. Juni

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Vom 22. bis 29. Juni gibt es in derzeit 11 Städten eine bundesweite Aktionswoche gegen steigenden Mieten, Verdrängung, Verarmung und Zwangsräumung, kurzum: den ganzen kapitalistischen Wahnsinn. Auch in Berlin beteiligen sich zahlreiche Projekte, Mieter- und Stadtteilinitiaven mit Demonstrationen, Konzerten, Veranstaltungen und Lesungen zu den Themen Recht auf Stadt, neoliberale Stadtpolitik und Mietenwahnsinn. Am 28. September 2013 wird es dann einen großen bundesweiter Aktionstag geben.

Die Mieten in vielen Städten explodieren, unkommerzielle Projekte wie soziale Zentren, Jugendclubs, besetze Häuser oder Bauwagenplätze sind bedroht. Menschen, die sich die hohen Mieten nicht leisten können oder wollen, werden aus den Innenstädten verdrängt, die soziale Ungerechtigkeit nimmt weiter zu. Auch in schrumpfenden Regionen verschlechtert sich die Lage der MieterInnen: Investitionen in Wohnungen und sonstige Infrastruktur „lohnen“ sich dort nicht mehr und bleiben deshalb aus.

Investitionen in Immobilien galten im Kapitalismus immer schon als lohnenswert. Sie versprechen Krisensicherheit in einem System, was ohne Krisen nicht auskommt. In er aktuellen Immobilien- und Finanzkrise haben deutsche Immobilien nun mehr denn je das Image des sicheren „Betongolds“. Geld lässt sich dort nicht nur sicher „parken“. Wo Mietsteigerungspotential ist, lockt auch Profit. Das hat zur Folge, dass für die Mieter_innen die Lebenshaltungskosten stark steigen und sie immer häufiger unfreiwillig ihre Wohnung verlassen müssen. Dass für sie ihr Zuhause, ihr Zufluchtsort und Lebensmittelpunkt auf dem Spiel steht, hat in dieser Rechnung keinen Platz.

Die Politik hat die zunehmende Wohnungsnot lange geleugnet und stattdessen öffentliche Wohnungsbestände privatisiert. Das Mietrecht wurde noch dieses Jahr verschärft. Die (Innen)städte werden von den Verantwortlichen gezielt „aufgewertet“. Sie sind nicht mehr Orte zum Wohnen, zum Begegnen und zur Kommunikation, sondern „Standorte“ in der kapitalistischen Konkurrenz um Investoren, kaufkräftige TouristInnen und Co. Wer nicht zahlen kann, muss weg.

Dabei gäbe es vielfältige rechtliche Möglichkeiten, Mieter_innen zu stärken und das Treiben der Immobilienwirtschaft zumindest einzuschränken: Die Modernisierungen könnten nur einvernehmlich zwischen Vermieter_innen und Mieter_innen erlaubt sein, Kündigungen seitens der Vermieter_innen erschwert werden. Zweckentfremdungen von Wohnraum und die Umwandlung in Eigentumswohnungen könnten stärker begrenzt, Mietsteigerungen – bisher weit über der Inflationsrate möglich – , könnten an die Lohn- und Rentensteigerungen angebunden werden, auch für Neuvermietungen. Nicht gewinnorientierter Wohnungsbau, der den Auftrag der Daseinsvorsorge für die Bürger_innen ernst nimmt, könnte vorrangig gefördert werden. Statt sie an den Meistbietenden zu verkaufen könnten Baugrundstücke der öffentlichen Hand dafür zur Verfügung gestellt werden. Doch nichts davon geschieht. Wenn überhaupt politische Maßnahmen ergriffen werden, wurden sie von sozialen Bewegungen erkämpft. Trotzdem sind sie bisher nicht mehr als Tropfen auf heiße Steine. Kleine Erleichterungen, von denen sich Politiker_innen vermutlich erhoffen, dass sie den Aktivist_innen politisch den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die derzeitige Entwicklung stoppen oder ihre Geschwindigkeit zumindest spürbar drosseln können diese Minimalmaßnahmen jedenfalls nicht.

Mittlerweile regt sich allerdings in vielen Städten entschlossener Widerstand derjenigen, die nicht auf die Sonntagsreden der PolitikerInnen vertrauen, sondern die wegen dem Mangel an bezahlbaren Wohnraum schon mit dem Rücken an der Wand stehen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen. In Hamburg gehen regelmäßig Tausende gegen den Mietenwahnsinn auf die Straßen. In Berlin blockieren Anwohner_innen Zwangsräumungen ihrer Nachbar_innen. In Düsseldorf, Frankfurt und München und anderswo organisieren sich diejenigen, die sich die Stadt, die wie ein Unternehmen geführt und wie eine Ware vermarktet wird, nicht leisten können.

Um bundesweit aktiv und gehört zu werden haben wir – Gruppen und Initiativen aus bislang elf Städten – uns zum Bündnis „Keine Profite mit der Miete zusammengetan. Als Auftakt unserer Aktivitäten organisieren wir vom 22.06.13 bis zum 29.06.13 eine bundesweite Aktionswoche, in der in den einzelnen Städten verschiedenste Aktionen stattfinden. Am 28. September rufen wir zu einem bundesweiten Aktionstag auf, zu dem in mindestens elf Städten große Aktionen stattfinden werden.

www.KeineProfiteMitDerMiete.org

Termine für Berlin:

Do 20.06.2013, 19 Uhr, BMG-Büro (Sonnenallee 101)
Vortrag & Videos „Russland – Gefangen im Eigentum“ – Fünfter Teil der Veranstaltungsreihe »Wohnen in der Krise. Neoliberalismus – Kämpfe – Perspektiven« (Die vorangegangen Veranstaltungen auf Youtube nachhören)

Sa 22.06.2013, 16 Uhr, Potsdam-Platz der Einheit
Demonstration „Die Stadt gehört allen!“ von Recht auf Stadt [Potsdam]

Sa 22.06.2013, 18 Uhr, Lausitzer Str. 8
Essen gegen Zwangsräumungen vom Bündnis gegen Zwangsräumungen

Sa 22.06.2013, 19 Uhr, KvU (Kremmener Str. 9-11)
„Keiner macht uns den Hof“ – KvU unplugged

So 23.06.2013, 15 Uhr, Treffpunkt: Weisestrasse 53
Kiezspaziergang – Wir schätzen den Schillerkiez!

So 23.06.2013, 16 Uhr, Brehmestraße, Parzelle 56
Vernetzungscafe in der Kleingartenanlage „Famos“ in Pankow

So 23.06.2013, 18 Uhr, Bethanien (Mariannenplatz 2)
„Los Geht’s“-Treffen zur stadtpolitischen Demo am 29. September

Mo 24.06.2013, 20:30 Uhr, Mieterladen (Kreutzigerstr. 23)
Film: „Lychener 64“ – Doku über den Verlauf von Modernisierungsarbeiten im Sanierungsgebiet Helmholtzplatz in Berlin Prenzlauer Berg

Di 25.06.2013, 20 Uhr, BMG-Büro (Sonnenallee 101)
Filmvorführung „Schade dass Beton nicht brennt“ von DonauFulda und Fulda-Weichsel mit dem Antiquariat Prometheus

Di 25.06.2013, 19:30 Uhr, Regenbogenfabrik (Lausitzer Str. 22)
Veranstaltung „Wohnraum vergesellschaften!“ von Avanti/IL Berlin

Mi 26.06.2013, 17 Uhr, S-Bhf. Treptower Park
Die Stadt gehört allen. FahrradKettenKundgebung von *andere zustände ermöglichen

Do 27.06.2013, 17-22 Uhr, Frankfurter Allee 21/23
1. Alleefest des Mieterrats Frankfurter Allee

Do 27.06.2013, 20:30 Uhr, Brunnenstraße 6-7, U-Bhf Rosenthaler Platz
Wir bleiben alle!-Hofkino: Gezeigt werden aktuelle Trailer und Filmschnippsel von räumungsbedrohten Projekten der KVU, Linienstr 206, AZ Köln … und buntes Allerlei aus der Hausbesetzerbewegung.

Fr 28.06.2013, 19 Uhr, Zickenplatz (Hohenstaufenplatz)
Videokundgebung von WEM GEHÖRT KREUZBERG

Fr 28.06.2013, ab 20 Uhr, SJZ Drugstore (Potsdamer Str. 180)
Soli-Wochenende für 3 akut bedrohte Projekte: Kickerturnier gegen Verdrängung. Der Erlös geht an Linie 206, KvU und AZ Köln-Kalk

Sa 29.06.2013, ab 11 Uhr, Stille Straße 10
Jubiläumsbesetzungstag der Stillen Straße mit Musik & Austellung u.a.

Sa 29.06.2013, 15-22 Uhr, KvU (Kremmener Str. 9-11)
Hände weg von der KvU! – Kundgebung und Musik

Sa 29.06.2013, 16 Uhr, Kottbusser Tor
Lärmdemo gegen hohe Mieten und Verdrängung vom Bündnis für eine solidarische Stadt

Sa 29.06.2013, ab 23 Uhr, SJZ Drugstore (Potsdamer Str. 180)
Soli-Wochenende für 3 akut bedrohte Projekte: Goa-Party. Der Erlös geht an Linie 206, KvU und AZ Köln-Kalk

So 30.06.2013, 11 Uhr, Stille Straße 10
„Politischer Frühschoppen“ zum Thema „Umkämpfte Stadt – was hat die Besetzung gebracht?“
Moderation: Karin Baumert, Stadtsoziologin, politische Aktivistin
Eingeladen werden: Alle Berliner Stadtvernetzt-Gruppen, Initiativen, Vereine sowie Abgeordnete aller Fraktionen aus dem Abgeordnetenhaus Berlin und Bezirksverordnete der BVV Pankow.

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Sa 22.6. Erst Potsdam und dann „KvU unplugged“, das „Kein-Strom-Simulations-Erlebnis“ in Berlin

PlakatunpluggedKopie

Auf in die KvU, direkt von der „Die Stadt gehört allen!“-Demonstration in Potsdam ab nach Berlin!

Die KvU in Mitte ist weiterhin in einer prekären Situation – Zeit für Solidarität! Eine Drohung der Immobilienfirma, Wasser und Strom abzuschalten, hat uns auf eine Idee gebracht: Warum nicht einen Abend in der KvU organisieren, an dem der fehlende Strom schon mal simuliert wird und ein lauschiges buntes Programm im Kerzenschein zeigt, dass es schwer werden wird, die KvU einfach rauszudrängen und das zugleich Aufmerksamkeit für die Situation schafft.
Musik und Texte unter anderem von Hasenscheiße, 667, Isolation Berlin, Slime the Boogie, Thomas Papst, Dampf in allen Gassen, The Overall Brigade, Meas, Wundabunta Straßenpunk, Sahara B, Ahne, Geigerzähler…

Hier gibt es für die Veranstaltung noch einen trashigen Trailer:

P.S. Ob es ohne Strom noch kalte Getränke gibt erfahrt ihr direkt vor Ort.

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Jetzt oder gar nicht! #KvU verteidigen!

Solierklärung der Brunnenstraße 6/7:
Jetzt oder gar nicht! KvU verteidigen!

Seit dem 1. Januar diesen Jahres hat sich die Situation für die Nutzer_innen der Kirche von Unten (KvU) dramatisch zugespitzt. Die KvU ist ein Projekt mit langer Geschichte in der undogmatischen linken Opposition in der DDR, und ist seit Anfang der 90er Jahre eines der wichtigen subkulturellen und politischen Projekte im Prenzlauer Berg. In dem Gebäude in der Kremmener Straße 9-11 plant ein Investor aus Wien Luxuswohnungen, obwohl es davon in Berlin, besonders in Mitte schon mehr als genug gibt. Da bisher alle Vermittlungsversuche mit dem Eigentümer gescheitert sind und sich die Politik hinaus nicht weiter engagiert, ist jetzt Solidarität gefordert!

Anfang des Jahres hat sich die KvU geweigert, ihre Schlüssel zu übergeben und muss sich seitdem mit einer Räumungsklage herumschlagen. Jetzt hat ein zweiter Verein, der ebenfalls schon lange in den Räumen aktiv ist, gemeutert und den Laden übernommen. Die Eigentümer konnten das Haus nicht betreten, denn die Schlüssel passten nicht mehr. Um eine Räumung der KvU zu verhindern und doch noch ein geeignetes Ersatzobjekt zu finden braucht es politischen Druck!

Zudem: Die KvU ist nicht allein. Auch das Hausprojekt in der Linienstraße 206 und die Kulturkneipe BAIZ sind aktuell bedroht. Damit würden in Berlin-Mitte drei weitere Projekte verdrängt, die für uns das Wohnen in diesem Kiez überhaupt noch lebenswert machen. Wir haben schon lange genug von Luxussanierungen und Upper Class Shopping!

Deshalb fordern wir alle in dieser Stadt auf: Seid solidarisch! Unterstützt diese Erklärung oder schreibt eigene! Macht Aktionen! Kommt zu den Unterstützer_innentreffen! Jetzt!

Finger weg von der KvU! Luxussanierung ist kein Spaß! Macht kaputt, was euch kaputt macht!

Bewohner_innen des Hausprojektes Brunnenstraße 6/7

Weitere Infos unter:
http://kvu.blogsport.de/
http://www.kvu-berlin.de

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2. Februar 2013: Freiraum-Demo in Wien für den Erhalt des Berliner Kulturprojektes KvU

2. Februar 2013 / 14 Uhr / Wien
Demonstration zum „Besitzer“ der KvU

Packt die Sachen, es geht nach Wien…

Die Kirche von Unten (KvU), eines der ältesten links-alternativen Projekte Berlins, steht mit Beginn diesen Jahres ohne Mietvertrag da und blickt einer Räumung entgegen. Die Immowert Arkonahöfe Berlin GmbH , eine Untergruppe eines äußerst undurchsichtigen Firmengeflechts von AGs, GmbHs, samt eigener Stiftung, schlug jedes Gesprächsangebot in den Wind [1]. Nach nun rund zwei Jahren Schriftverkehr, schwammigen Antworten der Hausverwaltung und der Nichtverlängerung der Mietverträge diesen Januar, reißt uns der Geduldsfaden. Wir werden darum Michael F. Simoncic, einem „Eigentümer“ der KVU, am 2. Februar einen Besuch abstatten. Dafür machen wir uns auf den Weg nach Wien.
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KvU – Ein Kurzportrait

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Lerndemo statt Lärmdemo – KvU solidaridad

Am 31. Dezember 2012 laufen die Verträge der Kirche von Unten (K.v.U.) in den Arkonahöfen aus. Einen alternativen Standpunkt gibt es zur Zeit noch nicht und somit steht die Zukunft der K.v.U. auf der Kippe. Das ist sehr schade und deshalb gibt es in letzter Zeit verschiedene Aktionen. Darüber hinaus die Demonstration am kommenden Wochenende und einen runden Tisch in der darauffolgenden Woche.
Um den anstehenden (eventuellen) Verlust zu kompensieren, begab sich Abend des 19.September eine Lerngruppe aus der K.v.U. auf die Suche nach alternativen Orten zum Lernen…

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2. Mobi-Video der KvU für Krachdemo am 22.09.2012 in Berlin

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Mobi-Video der KvU für Krachdemo am 22.09.2012 in Berlin

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