Archiv der Kategorie: Luxus- und Bauprojekte

Immobilienbesitzer, der #Yorck59 räumte, ist wieder da: Diesmal entmietet er ein Bürogebäude in #Treptow

Quelle: http://www.neues-deutschland.de/

Büromieter fürchten Kündigungen Ende Juni

Berüchtigter Immobilienbesitzer Marweld kauft historisches Fabrikgebäude in Alt-Treptow. Für eine Investitionssumme von 23 Millionen Euro hat der Immobilienbesitzer Boris Gregor Marweld ein Bürogebäude in Alt-Treptow gekauft. Die Mieter fürchten nun ihre Kündigung Ende des Monats.

Das Bürohaus soll entmietet und saniert werden.

Das Bürohaus soll entmietet und saniert werden.

Als Ralf Güthe am 17. Mai einen Brief von der »Stiftung Bildung und Handwerk« bekommt, das Haus mit seinem Büro sei verkauft und er solle ab Juni seine Miete an die »JoLo Berlin Liegenschafts-GmbH« überweisen, hatte der Kräuterlikör-Hersteller gerade die Produktionsräume seiner kleinen Firma umfangreich ausgebaut. Bereits 19 Jahre ist der Geschäftsführer von »sensatonics« Mieter in der Lohmühlenstraße 65, einem roten Klinkerbau am Ende des Görlitzer Parks, in dem auf vier Etagen vor allem Selbstständige wie Psychologen, Übersetzer und Geisteswissenschaftler arbeiten.

Güthe rief beim neuen Eigentümer an, doch es meldete sich nicht die »JoLo GmbH« sondern eine Mitarbeiterin von »s+p Real Estate«. Diese sagte, sie sei angewiesen worden, allen Mietern zu sagen, dass das Haus entmietet und modernisiert werde. Ende Juni kämen die Kündigungen. Dies wollte die Mitarbeiterin dem »nd« nicht bestätigen und verwies auf »die Zentrale«.

Boris Gregor Marweld ist in der Stadt kein Unbekannter: Als 2005 das Wohnprojekt Yorck56 geräumt wurde, war er der Hausverwalter des Eigentümers. Seit 1998 hat er in rund 20 Immobilienfirmen gearbeitet, meist als Geschäftsführer. Auch das aktuelle Firmengeflecht scheint verworren: Die »JoLo GmbH« wurde nach dem Kauf der Lohmühle am 27. Mai in »L65 Grundbesitz GmbH« umbenannt, Geschäftsführer ist nun nicht mehr Marweld, sondern Stefan Klemm. Eine schriftliche Anfrage des »nd« ließ dieser bis Redaktionsschluss dieser Seite unbeantwortet. Auf der Homepage von Marwelds neuer Firma, der am 6. Juni gegründeten »Formac Consult Real Estate GmbH«, führt er die Lohmühle jedoch weiter als »aktuelles Projekt«.

Vollständiger Artikel

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Kundgebung: Runter von der Straße rein ins #StadtSchloss! // Mittwoch 8. Juni: 19.00Uhr

Berliner Stadtschloss, Bild: micharl_be CC BY-NC-ND 2.0

Berliner Stadtschloss, Bild: micharl_be CC BY-NC-ND 2.0

Runter von der Straße rein ins Schloss!
Wohnzimmer statt Lobby!

Mittwoch 8. Juni: 19.00Uhr am Stadtschloss in Mitte

Bringt euren Hausrat mit, wir ziehen vor das Schloss!

Berlin hat eine Baulücke: 20.000 neue Wohnungen bräuchte die Stadt jedes Jahr, doch nur 9000 werden gebaut. Die meisten davon zu teuer – nicht nur für den Niedriglohn, sondern auch für die Normalverdienerin. Und auch im Bestand steigen die Mieten, denn Wohnraum ist ein gutes Geschäft. Seit das Sparbuch keine Zinsen mehr bringt, stürzt sich von der Kieferorthopädin bis zum Oligarchen alles aufs Betongold. Die Preisspirale dreht sich schneller als das Glücksrad auf dem Rummel. Das freut wiederum die „Immobilienwirtschaft“. Diese ganz besondere Branche verdient ausgezeichnet an der Berliner Baulücke. Sie hat wenig Interesse am Ende der Wohnungsnot, sondern hätte gerne lieber noch mehr Staatsknete, um für zu viel Geld zu teuer zu bauen.

Dennoch feiert sich die Branche gerne selbst für ihre „Wohltaten“, natürlich nicht im Plattenbau, sondern im Berliner Stadtschloss. Dort findet am 8. Juni der „Tag der deutschen Immobilienwirtschaft“ statt. Es könnte keinen passenderen Ort geben. In der prominentesten Baulücke der Stadt entsteht ein Prunkbau, während der soziale Wohnungsbau nicht in Gang kommt: Es fallen tausende Sozialwohnungen aus der sozialen Bindung, Geflüchtete müssen in Flugzeughangars leben, alle anderen Berliner*innen müssen dauerhaft mit Wohnungsnot klarkommen.

Um diese Zustände zu beenden, müssen jährlich 15.000 öffentliche, bezahlbare Wohnungen geschaffen werden. Für 400 Millionen jährlich ließe sich ein soziales Wohnraumversorgungsprogramm finanzieren – 590 Millionen kostet das „Humboldt-Forum“ im Stadtschloss. Doch auch nach 14 Jahren Debatte und viel Kritik ist dessen Inhalt weiterhin nicht wirklich klar. Wenn wir nun auf der Straße schlafen müssen, während ein Luxusprojekt nach dem anderen hochgezogen wird, müssen wir die vorhandenen Räume eben zwischennutzen!

Recht auf Stadt statt Schloss! Günstige Wohnungen in Mitte und Berlin! Rückkauf und Rekommunalisierung jetzt!

Alle Mieter*innen Berlins sind eingeladen: Bringt Nierentisch und Ohrensessel, Stehlampe und Chaiselonge, wir machen es uns am Stadtschloss gemütlich!

Eine Kundgebung von „Berlin für Alle“ zum „Tag der deutschen Immobilienwirtschaft“

8. Juni 19h am Stadtschloss in Mitte – Bringt Hausrat mit!

Zum vormerken:
16.06.2016 um 19:00  im Robert-Havemann-Saal vom Haus der Demokratie und Menschenrechte: Wohnungspolitisches Streitgespräch zu unseren ersten Thesen und Forderungen für Wohnraum für Alle!

Infos: http://berlinfueralle.org/

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SOZIALER UMSCHWUNG IN OLYMPIALAND? Brasilien in Bewegung – Fr, 08.04.2016 / 19:00

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SOZIALER UMSCHWUNG IN OLYMPIALAND?
Brasilien in Bewegung – Fr, 08.04.2016 / 19:00
Mit: Caróu Oliveira (Movimento Passe Livre – MPL)

Mobilität ist Teil der Bürger als ihr Recht auf Stadt, Bildung und Zugang zu öffentlichen Leistungen. Dies wird aber durch finanzielle Gründe erschwert. Großevents, wie die WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016, verschlimmern die Situation auf drastische Weise. Der Fahrpreis bedingt bei jeder Erhöhung einen gesellschaftlichen Ausschluss.
Im Juni 2013 machten in Brasilien landesweite Proteste mit zeitweilig über 1 Million TeilnehmerInnen weltweit auf sich aufmerksam. Es ging um eine landesweite Fahrpreiserhöhung von Bussen und Bahnen bis zu 20%. In Brasilien können 35% der Stadtbevölkerung die Bustickets nicht regelmäßig bezahlen, da die Kosten zu hoch sind.
Die Bewegung MPL existiert seit 2005 als „autonome, soziale, horizontale, parteilose und unabhängige Bewegung“, die sich „für einen wirklich öffentlichen Nahverkehr“ einsetzt, der „kostenlos für die gesamte Bevölkerung und frei von Privatinitiative“ ist.  Die MPL steht für eine Reform der Stadtverwaltung, damit der Bustarif an das Einkommen der Menschen angepasst wird.  Allerdings geht es um mehr als nur um den Bustarif. Die MPL engagiert sich auch für den Abbau der allgemeinen sozialen Unterdrückung, wie beispielsweise der Korruption und der ungleichen Verteilung der öffentlichen Haushaltsgelder. Ebenso ist sie in Wohnungsbesetzungen oder Widerstand gegen Räumungen aktiv.
In der Veranstaltung soll darauf eingegangen werden, wie es einer kleinen Bewegung wie die Movimento Passe Livre gelang, einen Prozess neuer Politisierung, vor allem der Jugend und Menschen abseits von Parteizugehörigkeit zu initiieren. Es wird über aktuelle Entwicklungen berichtet und über wirtschaftliche, soziale und politische Zusammenhänge in Brasilien kontrovers diskutiert.
Lässt sich zu Recht von einer neuen sozialen Bewegung sprechen? Schließlich formierte sich eine Protestbewegung, die keiner der politischen Kommentatoren oder Analysten des Landes vorausgesehen oder erahnt hatte.
Caróu Oliveira hat Geschichte an der Universität von Sao Paulo studiert und engagiert sich seit 13 Jahren in sozialen Bewegungen, für öffentliche Bildung, Waffenabbau, Frauenrechte, Rechte der Obdachlosen und städtische Mobilität.

Wann
Fr, 08.04.2016 / 19:00
Wo
FDCL
Gneisenaustraße 2a
Veranstaltungsraum im FDCL / Mehringhof, 3. Aufgang, 5.Stock
10961 Berlin
Veranstalter
Allerweltshaus Köln in Kooperation mit dem FDCL
Informationen
http://www.fdcl.org/

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Demonstration: Rebellische Strukturen verteidigen, solidarische Kieze schaffen ! // 06.02.2016 // Friedrichshain

Quelle: https://rigaer94.squat.net/

gefahrengebiete

 

Berlin- Friedrichshain im Jahr 2015: Seit November ist es amtlich: der Friedrichshainer Nordkiez ist ein Gefahrengebiet. Die Berliner Autoritäten in Politik und Polizei müssen nach Jahren des unermüdlichen Kampfes endlich ihre Bemühungen aufgeben, die Verhältnisse schön zu reden. Während sie im geförderten Sanierungsgebiet über Jahre erfolgreich versuchten, Investor*innen mit fetten Gewinnversprechen anzulocken, müssen sie nun zugeben, dass die Menschen, die im Nordkiez leben, erbittert Widerstand leisten. Die Konsequenz für die Berliner Politik: Der Kiez wird zum Gefahrengebiet erklärt. Seitdem finden wahllose Personenkontrollen statt, die jederzeit alle treffen können. Den vorläufigen Höhepunkt stellte bisher der Abend des 28.11.15 dar, in der in einer massenhaften Kontrolle 91 Personen kontrolliert, schikaniert, geschlagen und mehrere Personen verhaftet wurden.

Liebig 14: Never Rest in Peace!

Rückblick: Berlin-Friedrichshain im Februar 2011: Am 02.02. räumte eine Armada von über 2500 Bullen aus dem gesamten Bundesgebiet das Wohn- und Kulturprojekt Liebig 14. 25 Menschen wurden auf die Straße gesetzt und erneut ein Raum des solidarischen Zusammenlebens und des kollektiven Widerstandes zerstört. Die internationalen Proteste gegen die Räumung des 1990 besetzten Projektes und die damit verbundenen direkten Aktionen zeigten, wie wichtig den Menschen ihr Raum und die damit verbundene Utopie eines herrschaftsfreien Lebens waren und sind, denn vergessen ist die Liebig 14 bis heute nicht!

Konnte die Räumung der Liebig 14 zwar nicht verhindert werden, so steht sie dennoch exemplarisch für den vielfältigen Widerstand gegen die Stadtentwicklung in Berlin. Eben diese Stadtentwicklung, die auch den Friedrichshainer Nordkiez angreift und zu einem weiteren Abklatsch der hippen Simon-Dach-Straße verkommen lassen will. Es zeigt sich die Fratze der Gentrifizierung bereits spürbar und es vergeht kein Tag ohne Luxussanierung, Aufwertung und der damit verbundenen systematischen Vertreibung von allen, die nicht ins hippe, reiche und neue Berlin passen und / oder nicht passen wollen. Hinzu kommen staatliche Massnahmen wie die Ausrufung bestimmter Stadtteile zu Gefahrengebieten, die auch als Ausdruck der Angst der Herrschenden vor Kontrollverlust zu verstehen sind.

Mediale Hetze und Extremismustheorien

Über Jahre hinweg wird ein komplettes Viertel unter Generalverdacht gestellt. Würde man der Berichterstattung von RBB, BZ und Tagesspiegel Glauben schenken, so entstände ein Bild von einem Viertel, in dem Mord und Totschlag an der Tagesordnung wären. Selbstdarsteller wie der SPD Innenpolitiker Tom Schreiber sind die treibenden Kräfte hinter dieser medialen Schmutzkampagne gegen alles, was den Extremist*innen der gesellschaftlichen Mitte nicht passt. Diese gesellschaftliche Mitte, die unter anderem zu den Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds schweigt und aus jeder brennenden Mülltonne einen Akt des Terrors macht. So wird die Rigaerstraße mal eben mit National Befreiten Zonen verglichen und der legitime Widerstand gegen Luxussanierungen und systematische Vetreibung mit dem faschistisch motivierten Brandanschlag auf die bezugsfertige Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz auf eine Stufe gestellt. Die Systematik dahinter: jeder Funke progressiven Widerstands, der sich gegen die herrschende Doktrin wendet, wird mit dem Treiben neonazistischer Mörderbanden gleichgesetzt. Was unter dem Strich dabei rauskommt: Alles Terror!

The Show must go on!

Für Menschen wie Frank Henkel, Tom Schreiber und Gunnar Schupelius ist der Nordkiez ein Ort welcher komplett befriedet bzw. ein Problem, was vollkommen beseitig werden soll. Für uns als Menschen, die hier leben, wohnen und arbeiten ist der Nordkiez vor allem eins: Ein widerständiger Ort mit einer langen Geschichte und den verschiedensten Lebensentwürfen, die auf Kollektivität und Solidarität basieren. Genau diese Lebensentwürfe gilt es zu verteidigen, denn das Leben, was wir hier im umkämpften Nordkiez führen ist (auch) Ausdruck unserer Leidenschaft zur Freiheit und der Versuch eines schöneren Lebens entgegegen dem des kapitalistischen Normalvollzugs. Daran wird weder die andauernde Hetzkampagne des neuen wanna-be Innensenators Tom Schreiber, noch das ausgerufene Gefahrengebiet und der damit verbundene Bullenterror etwas ändern!

Wie wir uns die Demo vorstellen: Wir wollen am 6.2. mit einer kraftvollen, lautstarken und entschlossenen Demo auf die Straße gehen, aber auch Anknüpfungspunkte für Menschen bieten, die sich nicht der „Szene“ zuordnen. Wir wollen nicht dieselben Fehler machen, die in den letzten Jahren bei Berliner Demos gemacht wurden. Damit meinen wir, dass es aus unserer Sicht wenig Sinn macht, einen verbalradikalen Aufruf nach dem anderen zu veröffentlichen und somit Sachen suggeriert werden, die real nicht umsetzbar sind. Dennoch wissen wir um den politischen Kompromiss , den wir mit einer angemeldeten Demo eingehen, der uns alles andere als leicht fiel. Aber auch wir müssen uns an den Situationen und Szenarien orientieren, die umsetzbar sind .

Die politischen Projekte des Friedrichshainer Nordkiezes rufen all diejenigen zur Solidarität auf, die den Nordkiez bunt, wild, laut, unbequem und widerständig erhalten wollen! Zusammen mit euch wollen wir in Zeiten der Aufwertung und Verdrängung für solidarische Kieze demonstrieren. Wir wollen die vielfältigen Kämpfe in Berlin, die um jeden Zentimeter geführt werden, als einen gemeinsamen Kampf verstehen. Sei es die Friedel 54, die gerade um ihren Kiezladen kämpft, die Liebig 34, deren Verträge Ende 2018 auslaufen, die Rigaer 94 , die sich mit einen neuen „Eigentümer“ auseinandersetzen muss, der Köpi Wagenlatz, der erneut versteigert , – oder das M99, das nach fast 30 Jahren dicht gemacht werden soll: Wir Bleiben Alle!

16:00 Uhr Auftaktkundgebung 
vor dem Wagenplatz Rummelplatz ( Gürtelstr. 26 )
17:00 Uhr ( pünktlich !!! ) Demo!

tom_und_jerry

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Video: Baustadtrat Kriechner

Eine Parodie auf den Berliner Baustadtrat Jens-Holger Kirchner – zum Original auf Youtube

Wir erinnern an dieser Stelle auch an die Walpurgisnacht am Kollwitzplatz `96, mit dem Hauptdarsteller Nilson Kirchner:

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Presseerklärung: Kein Abriss in der Heidelberger Strasse

 

Gemeinsame Presseerklärung von:

Im Bezirk Neukölln plant der Vorstand der Genossenschaft WBV (Wohnungsbau-Verein Neukölln) den Abriss von noch intakten Wohnungen aus den 60er Jahren, in denen noch Menschen leben. Damit wird im Bezirk preiswerter Wohnraum vernichtet. Dafür soll wesentlich teurerer Wohnraum geschaffen werden, den die dort lebenden – meist älteren – Menschen nicht bezahlen können. Damit wird gegen die erklärten Ziele auf Landesebene, preiswerten Wohnraum zu erhalten und auszubauen, verstoßen. Das geht alle Mieterinnen und Mieter unserer Stadt an, weil sie andere Wohnungsunternehmen ermuntern, ähnlich zu verfahren. Der Genossenschaftsvorstand behauptet, dass die Wohnungen nicht mehr sanierbar wären, was aber nicht den Tatsachen entspricht. Häuser gleichen Typs in der Umgebung wurden vor kurzem saniert und werden weiter genutzt. Seit Monaten stehen über 50 Wohnungen leer, während Flüchtlinge in Zelten frieren bzw. ärmere Schichten aus den Stadtteilen verdrängt werden. Wir befürchten, dass sehr schnell – womöglich noch in diesem Jahr – vollendete Tatsachen geschaffen werden sollen, die dann nicht mehr rückgängig gemacht werden können und das Wohnungsproblem in unserer Stadt weiter verschärft.

Wir fordern deshalb:

  1. Wir fordern vom Vorstand der Genossenschaft WBV Neukölln die Rücknahme des Beschlusses, die Häuser in der Heidelberger Str. 15 – 18 abzureißen und dort neue, wesentlich teurere Häuser zu errichten.
  2. Die Maßnahmen zur Vertreibung der dort wohnenden bisherigen ‚Wohnungsnutzer müssen sofort beendet werden!
  3. Den bereits unter dem Druck des Vorstandes der WBV Neukölln ausgezogenen Mitglieder muss ermöglicht werden, zu den alten Bedingungen in ihre Wohnungen in der Heidelberger Straße zurückkehren zu können.
  4. Wir fordern, die seit Monaten leer stehenden ca. 50 Wohnungen Wohnungssuchenden, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind bzw. Flüchtlingsfamilien zur Verfügung zu stellen.
  5. Wir fordern vom Senat und der Bezirksverwaltung alles in ihrer Macht stehende zu tun, die Vernichtung preiswerten Wohnraumes zu verhindern. Alle Abgeordnete der BVV und des Berliner Abgeordnetenhauses fordern wir auf, in diesem Sinne aktiv zu werden.

Dazu die Bezirksverordnete der LINKEN Marlis Fuhrmann:

„Die kleinen preiswerten Wohnungen müssen erhalten und modernisiert werden. Durch den massiven Zuzug ist der Bedarf an solchen Wohnungen noch einmal gestiegen. Ein aufwendiger Neubau, der so auch in Zehlendorf stehen könnte und nicht zu einer Wohnungsgenossenschaft passt, wird in Neukölln nicht gebraucht.“

Anne Helm (Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses, BVV, Piraten):

„Gerade jetzt im Winter fehlt tausenden Geflüchteten in Berlin ein Dach über dem Kopf. Dutzende bewohnbare Wohnungen abzureißen ist in dieser Situation ein fatales und unverantwortliches Signal der Genossenschaft.“

Jochen Biedermann (BVV Fraktion „Die Grünen“):

„Genossenschaften haben eine Vorbildfunktion für den Berliner Wohnungsmarkt, der der WBV alles andere als gerecht wird.“

Tom Küstner („Bündnis bezahlbare Mieten Neukölln“):

„Wir sind solidarisch mit den Forderungen der Heidelberger Straße. Altmieter dürfen nicht vertrieben werden; darüberhinaus sollen Flüchtlinge in leere Wohnungen einziehen können.“

Berlin, den 18.12.2015

PM als PDF-Datei

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Bezirk nimmt Vorkaufsrecht wahr – Wrangelstr. 66 wird Gemeingut!

Friedrichshain-Kreuzberg übt zum ersten Mal das kommunale Vorkaufsrecht in Berlin aus und öffnet damit ein neues Kapitel städtischer Wohnungspolitik

Es war quasi in letzter Minute. Am vergangenen Donnerstagabend, nur wenige Tage vor dem Ablaufen der Frist, entschied der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in Zusammenarbeit mit dem Senat, sein Vorkaufsrecht für das Haus Wrangelstraße 66 tatsächlich auszuüben.

Damit sendet der Bezirk ein deutliches Signal: Gegen Privatisierung von Wohnraum, Mieter_innenverdrängung und Immobilienspekulation. Wir, die Mieter_innengemeinschaft Wrangelstr. 66 begrüßen die Entscheidung und danken allen, die auf diese hingearbeitet haben. Wir danken Baustadtrat Panhoff für seinen unermüdlichen Einsatz, seinem Team für die tatkräftige Unterstützung, dem Bezirk für die Entschlossenheit und auch dem Senat für den Willen, die Ausübung des kommunalen Vorkaufsrechts letztendlich zu unterstützen.

Seit wir im Juli 2015 erfahren haben, dass unsere Wohnungen bereits Jahre zuvor vom bisherigen Vermieter und Besitzer des Hauses in Eigentumswohnungen umgewandelt worden waren und nun im Paket an einen einzigen Käufer verkauft werden sollten, haben wir gegen die Privatisierung des Hauses gekämpft. Wir haben uns organisiert und wir haben es geschafft! Das wäre ohne die Unterstützung durch stadtpolitische Initiativen wie Bizim-Kiez und die Berliner Regionalberatung des Mietshäuser Syndikats, Freunde, Nachbarn und vielen anderen nie möglich gewesen.

Mit der Ausübung des Vorkaufsrechts für das Haus Wrangelstr. 66 wurde ein wichtiger Schritt in Richtung einer neuen kommunalen Wohnungspolitik gemacht. Nie zuvor wurde in Friedrichshain-Kreuzberg das kommunale Vorkaufsrecht ausgeübt. In Städten wie Hamburg und München, die ähnlich wie Berlin mit Tendenzen der Aufwertung von Kiezen und Verdrängung von Mieter_innen konfrontiert sind, kommt das Instrument des Vorkaufsrechts schon länger zum Einsatz. Vorausgegangene Versuche in Berlin sind bisher meist gescheitert.
Mit dem Fall „Wrangelstr. 66“ sichert der Bezirk nicht nur bezahlbaren Wohnraum in einem Kiez, er schlägt auch ein neues Kapitel kommunaler Wohnungspolitik auf. Das Paradigma der Privatisierung von Mietwohnungen in angesagten Kiezen hat eine Niederlage erfahren und das Haus in der Wrangelstr. 66 wird Gemeingut!

Die Wrangelstr. 66 steht aber auch für eine ganz andere Stadtpolitik. In dem der Bezirk sein Vorkaufsrecht wahrgenommen hat, hat er den Weg für ein Modellprojekt freigemacht, in dem Mieter_innen gemeinsam mit der öffentlichen Hand soziale Wohnungs- und Stadtpolitik gestalten können. Ein solches Modell weiterzuentwickeln – nicht nur für die Wrangelstraße 66 – sollte jetzt das Augenmerk aller Beteiligten sein.
Wir Mieter_innen der Wrangelstr. 66 werden auf jeden Fall weiter dafür kämpfen.

Vielen Dank!
Mieter_innengemeinschaft Wrangelstr. 66

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Veranstaltung Sa., 12.12.15: Polizeiliche Begleitung von Stadtumbau-Projekten

Infoveranstaltung, Diskussion & Cocktailtresen:

Die polizeiliche Begleitung von Stadtumbau-Projekten in Berlin und die Rolle der LKA-Architektin Hermannsdörfer

Samstag, 12.12.15 // 19 Uhr //  Meuterei (Reichenberger Str. 58, B-Kreuzberg)

Dass sich sogenannte „Stadtentwicklung“ und sonstige Umbaumaßnahmen im öffentlichen Raum auch an den von der Polizei formulierten Wünschen orientieren, ist nicht neu, sondern passiert so schon seit Jahrhunderten.

Beim Landeskriminalamt (LKA) Berlin arbeitet einigen Jahren eine Architektin namens Hermannsdörfer, um diesen Einfluss der Polizei auf Stadtplanung und bauliche Maßnahmen zu erweitern und zu professionalisieren.

Polizeiliches Ziel bei Umbaumaßnahmen im öffentlichen Raum ist in der Regel die Unterstützung der Verdrängung und Ausgrenzung sogenannter „unerwünschter Nutzergruppen“ und die Erleichterung von Polizeimaßnahmen. An einigen Beispielen wollen wir uns gemeinsam anschauen, welche Polizei-Ziele konkret erkennbar sind und wie diese bei verschiedenen konkreten Projekten (u.a. Bethanien/ Mariannenplatz und Görlitzer Park) umgesetzt worden sind oder werden sollen.

Und natürlich wollen wir auch diskutieren, was wir diesen Polizeimaßnahmen gemeinsam entgegensetzen können!


Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit mit der Initiative „Görli for All“ im Rahmen des Soli-Monat Dezember der Meuterei. Ab ca. 20:30 gibts hier leckere Soli-Cocktails gegen staatlichen Rassismus, Abschiebungen und die Festung Europa.

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Kreuzberg braucht die Cuvrybrache und die Cuvrybrache braucht uns! – Kundgebung am 19.09.2015

2015-09-19-flyer_cuvry_jubelaeumVor einem Jahr wurde nach einem Brand die an der Ecke Cuvrystrasse/Schlesische Strasse liegende Obdachlosensiedlung handstreichartig geräumt. 150 Menschen verloren über Nacht ihre Unterkünfte. Einige von ihnen leben jetzt noch auf der Straße.

Das Grundstück liegt seitdem wieder brach. Der Besitzer des Areals plant eine größtenteils aus „hochwertigen“ Wohnungen bestehende Bebauung. Eine Baugenehmigung liegt zur Zeit noch nicht vor. Der Eigentümer feilscht noch mit dem Senat um die Details.

Aber eines ist jetzt schon klar: Dieses Projekt würde die üblichen Gentrifizierungsprozesse, die sich bereits überall in Kreuzberg beobachten lassen, auch im „Wrangelkiez“ beschleunigen: In die Höhe schießende Mieten, die Verdrängung einkommensschwacher Menschen und das Aus für kleinere Läden. Zudem wurde die geschlossene Bebauung vor Ort eine wichtige Frischluftschneise schließen und dadurch gravierende negative Auswirkungen auf das Mikroklima des Wrangelkiezes haben.

Das „Mediaspree Versenken!“-Aktionsbündnis veranstaltet am 19.09. um 18 Uhr an der Brache eine Kundgebung, die an die Räumung erinnert und zugleich nach Alternativen zu den vorhandenen Bebauungsplänen fragt. Wir fordern eine Rekommunalisierung des Areals und eine gemeinsame demokratische Entscheidungsfindung hinsichtlich seiner Zukunft.

Bitte kommt! Es geht um Euren Kiez!

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Genossenschaft auf Abwegen – Grundsätzliches zur Wohnungsbau Verein Neukölln eG und ihrer Abrissidee

2015genossenschaft-wbvEin Artikel von: https://karlapappel.wordpress.com/

Genossenschaft auf Abwegen – Baugutachten als Fiktion – Genossen bleiben wohnen

 „Suchen sie sich was Neues. Sie werden die neuen Mieten sowieso nicht zahlen können.“

Diese Haltung seitens der Verantwortlichen für die WBV- Neukölln gegenüber ihren Genossenschaftsmitgliedern bringt eigentlich alles auf den Punkt.

Die Heidelberger Str. 15 – 18 soll nach dem Willen des Vorstandes abgerissen werden und die jetzige Kaltmiete von 4,50 bis 5,50 den Quadratmeter würde vernichtet. Für 8,50 den Quadratmeter entstünde ein Neubau, in der die jetzigen Bewohner und Bewohnerinnen nichts mehr zu suchen haben.

Darum ist es ganz gut einen Blick auf das Treiben des WBV-Vorstandes zu werfen. Denn dieser ist durch den Widerstand der Mieter und Mieterinnen in die Defensive geraten, auch weil die Öffentlichkeit sich zunehmend für diese fragwürdige Genossenschaftspolitik von Oben zu interessieren beginnt.

Mit einem Baugutachten versucht sich der Vorstand aus der Affäre zu ziehen, indem der lächerliche Beweis angetreten wird, warum das Haus abgerissen werden müsse. Dahinter steckt der durchsichtige Wunsch, die kritische Öffentlichkeit zu täuschen und den zuständigen Bauverwaltungen und der Politik den Weg zu ebnen, um der unausweichlichen Verdrängung keine Steine in den Weg zu legen.

Zuerst widmen wir uns der Frage, wie diese Genossenschaft funktioniert?

Als zweiten Schritt werden wir das oben genannte unmögliche Baugutachten an einigen Punkten auseinander pflücken.

Die dritte Frage, der wir nachgehen: Was verbirgt sich hinter der Absicht eines Vorstandes, der sowohl seinen Genossenschaftsatzungen Lügen straft, der den Vertreterrat manipuliert und täuscht, und ohne Not einen bezahlbaren Wohnraum vernichten will. Diese Frage ist die weit aus interessantere und wirft ein hartes Schlaglicht darauf, wie korrumpiert die Immobilenlandschaft in ihrer Tiefe in Berlin ist, wenn selbst Genossenschaft schon das dreckige Spiel der SPD (Beispiel Stadt & Land) und der Immobilienwirtschaft (Baustadtrat Hölmer und Bewilligungspraxis für Eigentumswohnungen) mitspielen.

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