Bürgerentscheid zum Erhalt der Kleingartenkolonie Oeynhausen am 25. Mai (Europawahl)

Update: Bürgerentscheid erfolgreich, Quorum erreicht, 77% Ja, 23% Nein

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In Charlottenburg-Wilmersdorf steht am Tag der Europawahl, dem 25. Mai, ein Bürgerentscheid zum Erhalt der Kolonie Oeynhausen an, die unter dubiosen Umständen Luxuswohnungsbau weichen soll, was nicht nur die unumkehrbare Vernichtung der Grünen Lunge für die Anwohner, sondern auch Mietpreissteigerungen für die Bestandswohnungen zur Folge hat.

Über die Machenschaften um die Kolonie Oeynhausen informieren zwei kurze Filme:

Die Kolonie Oeynhausen ist nicht die erste und nicht die letzte Kolonie, die das von der Politik gewünschte AUS treffen soll. Das erschreckende Ausmaß der Kleingarten-Vernichtungspläne des Stadtentwicklungs- und Umweltsenators Michael Müller treffen ganz Berlin, der seinen Staatssekretär Ephraim Gothe im letzten Monat durch einen durchsetzungsstärkeren Lütke Daldrup ersetzt hat. Mehr dazu in dieser PDF-Datei, in der exemplarisch die Pläne des Senats für Charlottenburg-Wilmersdorf aufgelistet sind.

Kleingartenanlagen sind Orte der DASEINSVORSORGE, die die Lebensqualität beeinflussen. Sie dienen der Grundversorgung der Bevölkerung.

Kleingartenanlagen stehen für

  • Verbesserung des Klimahaushalts (Ökosystemdienstleistungen wie Frischluttschneise, Kühlung)
  • Verbesserung des Naturhaushalts (Ökosystemdienstleistungen wie Erhalt der Artenvielfalt, die rasant abnimmt durch die fortlaufende Grünvernichtung)
  • Verbesserung der Wohnqualität (grünes Umfeld)
  • Soziale und Integrationsfunktionen (Wahrung des sozialen Friedens)
  • Bildungsmöglichkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Soll sie ihnen genommen werden? (Woher kommt das Obst und Gemüse? Aus dem Supermarkt?)
  • wichtiger Teil der Berliner Stadtkultur und Alltagskultur
  • Kleingärten als Medizin (Erholung / Gesundheit)

Kleingärten sind ein historisch gewachsenes Kulturgut; sie wurden von unseren Vorvätern erkämpft. Die Kolonie Oeynhausen blickt auf eine 110-jährige Tradtion zurück!

Der Baumbestand von 150 Bäumen pro Hektar in Berliner Kleingartenkolonien ist enorm. Insgesamt sollen 1500 Bäume neben vielen besonders und streng geschützten Tieren wie Wildbienen, Fledermäuse, Igel für einen amerikanischen Investor den Baggern zum Opfer fallen. Dieser Verlust ist kaum wohnortnah auszugleichen.

Kleingärten sind GEMEINGUT, das parzelliert wurde und mittels Unterpachtverträgen individuell gestaltet werden kann. Kleingärtner nehmen die Pflege ÖFFENTLICHEN Grüns wahr und bezahlen dafür noch. Das Land Berlin nimmt jährlich circa 6 Millionen Euro Kleingartenpachten ein. Kleingärten werden von der Verwaltung kontrolliert (z.B. auf Einhaltung der kleingärtnerischen Nutzung).

Es gibt genügend Flächenpotentiale in Berlin für Wohnungsbau und Gewerbe. Grünanlagen müssen dafür nicht geopfert werden, siehe s. PDF-Datei.

Damit die Politik begreift, dass wir Berliner unser Grün erhalten wollen, muss dieser Bürgerentscheid ein Signal setzen und gewonnen werden!

Möchtest du dabei tatkräftig helfen? Infomaterial gibt es unter
http://www.baeume-oder-beton.de/?page_id=130

Bitte informiert Verwandte, Freunde und Bekannte über den Bürgerentscheid und motiviert die Charlottenburg-Wilmersdorfer unter ihnen, an der Abstimmung teilzunehmen und mit JA zu stimmen! Abstimmungsberechtigt sind alle Einwohner*innen ab 16 Jahren mit Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedsstaates und Erstwohnsitz im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf seit mindestens 3 Monaten.

Doku von 2001 über den Investor:
Der Baulöwe, die Stadt und der Filz: Klaus Groth – eine Berliner Karriere

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