Unser Block bleibt! : Monopoly – Neuköllner Häuserblock wird verschachert – UPDATE

UPDATE 17.06.2016: In der taz vom 16.06.2016 kann man den Grund der Absage der Versteigerungstermine nachlesen: „Unser Block“ wird aufgeteilt

UPDATE 13.06.2016: Alle Versteigerungstermine abgesagt!

Auch die übrigen drei Termine für die Zwangsversteigerung sind abgesagt worden.

Nach unseren Informationen kann nur die Partei das Verfahren einstellen lassen, die auch den Antrag auf Zwangsversteigerung gestellt hat. Für unseren Block wurden sämtliche Zwangsversteigerungen von den GbRs beantragt, die von der Berliner Immobilienfirma Dr. Hintze & Co vertreten werden.

Was die genauen Hintergründe der Absagen sind, darüber können wir aktuell nur spekulieren. Und das machen wir in der Regel nicht öffentlich…

Wir werden aber wieder unser erfahrenes Recherche-Team darauf ansetzen, das schon die Infos über die Samwer-Brüder und ihre Immobilienstrategie mit ausgegraben hat. Und wir sind zuversichtlich, dass wir auch hier mit vereinten Kräften interessante Informationen ans Tageslicht holen werden.

Sobald wir mehr wissen, informieren wir Euch!

Für aktuelle Infos/Updates siehe
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Die Mieter der Häuser sehen nicht tatenlos zu

Neukölln – vor kurzem noch ein No-Go für viele Berliner – ist in den letzten Jahren in den zweifelhaften Ruf eines von Immobilienspekulanten besonders ins Visier genommenen Bezirks Berlins gekommen. Die Preise sind in den Himmel geschossen, es werden Preise weit über den Ertragswerten der Häuser mit teils sehr alten, gewachsenen Mieterstrukturen und entsprechenden Mietverträgen von häufig 40- oder auch 50-jährigem Bestand gezahlt – der Markt ist überhitzt, wie man so schön sagt.

Im Herzen Kreuzköllns wird in Kürze ein ganzer Wohnkomplex zwangsversteigert. Insgesamt 14 Häuser in der Framstraße, Nansenstraße und Pannierstraße, die bisher einer Erbengemeinschaft gehörten, sollen einer Teilungsversteigerung mit ungewissem Ausgang anheim fallen. Drei weitere Häuser in der Pflügerstraße sollen unter Umständen auch versteigert werden. Ebenfalls betroffen ist eine Gewerbefläche im Innenhof. Hier arbeitet seit vielen Jahren eine Gruppe von Künstlerinen und Künstlern in ihren Ateliers.

Die Bewohnerschaft der Häuser stellt noch ein Stück nicht-gentrifiziertes Neukölln dar. Hier leben neben regulär Erwerbstätigen ältere Leute – oft mit niedriger Rente, Studierende, Familien mit Kindern, Hartz 4-Empfänger, prekär Beschäftigte und Künstler in guter und stabiler Hausgemeinschaft miteinander.

Die etwa 300 Mieterinnen und Mieter, die teilweise seit 40 oder 50 Jahren in ihren Wohnungen leben, haben nur zufällig von der Versteigerung erfahren. Gerüchte machen die Runde, wer der neue Eigentümer werden wird. Bei einem Objekt dieser Größe und einem gerichtlich angesetzten Verkehrswert von insgesamt ca. 15 Millionen Euro darf man ruhig das Schlimmste befürchten. Wird es ein „global player“ werden? Wird der Milieuschutz, der seit Februar 2016 für den Reuterkiez gilt, greifen? Und was folgt danach?

Die Mieterinnen und Mieter der betreffenden Häuser sind alarmiert und waren sich in einer sehr kurzfristig einberufenen Häuserversammlung einig: Wir lassen uns nicht vertreiben! In Windeseile haben sie sich zu Arbeits- und Aktionsgruppen zusammengefunden und suchen nun den Dialog mit Senat und Politik. Doch die Situation ist schwierig. Bei einer Zwangsversteigerung fallen einige Rechte weg. So ist, anders als bei regulären Verkäufen, auch das Vorkaufsrecht der Stadt ausgehebelt.

Dennoch lassen sich die Bewohnerinnen und Bewohner nicht entmutigen. Sie hoffen, durch ihr Engagement auf einen guten Ausgang hinarbeiten und auch in Zukunft in einer so guten und funktionierenden Nachbarschaft wohnen zu können.

Die Mieterinnen und Mieter Fram | Nansen | Pannier | Pflügerstraße

Weitere Infos und Aktionen folgen in Kürze!

Wann wird versteigert?

Es sind bisher vier Versteigerungstermine beim Amtsgericht Neukölln angesetzt. Für jedes Grundstück mit den dazugehörigen Gebäuden gibt es ein eigenes Verfahren.

Laut Gutachten haben diese Einheiten zusammen einen Verkehrswert von 13,4 Millionen Euro. Ob und wann die Häuser Pflügerstraße 21, 21a und 22 unter den Hammer kommen ist zur Zeit unklar.

Weitere Infos: https://unserblockbleibt.wordpress.com/

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